Interview mit Prof. Dr. Ulf Schiller, Gewinner des Best Lecturer Award HS 2021
Bereits der zweite Award für Sie, damit konnten Sie die Serie von Prof. Dr. Schär durchbrechen,
herzliche Gratulation! Wissen Sie bereits, wo Sie den Award aufstellen werden?
Ich werde ihn zu meinem ersten Award aus dem Jahr 2017 stellen, diesen habe ich in meinem Büro
neben einigen Gegenständen aus der Geschichte des Accounting platziert. Ich möchte noch
anfügen, dass es mir eine Ehre ist, die Serie von Prof. Dr. Fabian Schär zu brechen, er leistet
hervorragende Arbeit.
Sie sind einer der wenigen Gewinner, die diesen Erfolg wiederholen konnten, was ist Ihr
Erfolgsrezept?
Den Award sehe ich als Teamerfolg! Ohne dieses Team wäre es nicht möglich die Veranstaltungen in
einem Format mit 50% Input und 50% Übungen durchzuführen. Dabei möchte ich Remo El Rawi,
Selina von Jackowski, Nico Sütterle und Lars Fluri ganz herzlich für ihren unermüdlichen Einsatz
danken. Zudem haben wir in den vergangenen Semestern versucht, die Umstände der Pandemie
bestmöglich zu nutzen. Dabei haben wir uns unter anderem von YouTube Kanälen wie demjenigen von
Mai Thi Nguyen Kim inspirieren lassen. Ich vermute, vor allem diese beiden Punkte konnten die
Studierenden überzeugen.
Wir kennen Sie alle als Professor für Accounting, aber wie hat alles begonnen, was war ihr erster
Job?
Mein erster Job war ein Studentenjob im Archiv der Stadtsparkasse Köln. Dabei musste ich zu einer
Zeit, in der nichts digitalisiert war, Hypotekarverträge im Archiv zusammensuchen. Die Suche nach
den Verträgen war dabei oft aufwendiger als man denkt.
Wie kamen Sie von diesem ersten Job zur Universität Basel?
Nach meinem Studium in Köln habe ich mich dazu entschieden zu doktorieren und eine
wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. Dabei bin ich nach meiner Zeit als Professor in Tübingen
einem Jobangebot in die Schweiz gefolgt und war etwa 10 Jahre als Professor an der Universität Bern
tätig. Anschliessend zog es mich nach Basel, hier unterrichte und forsche ich heute noch.
Was ist für Sie typisch Universität Basel?
Eine grosse Toleranz gegenüber jedem. Die Universität Basel verfügt über sehr flache Strukturen was
die Zusammenarbeit äusserst angenehm macht. Dies war der Hauptgrund, warum es mich nach Basel
zog.
Was würden Sie heute tun, wenn Sie nicht Professor für Accounting geworden wären?
Vermutlich wäre ich nach meinem Studium wie viele meiner Freunde in die Unternehmensberatung
und hätte später zu einer grösseren Firma gewechselt.
Was begeistert Sie am meisten an Ihrem Fachgebiet?
Am meisten fasziniert mich, welchen Einfluss Informationen aus dem Accounting auf die Märkte
haben und wie dadurch Marktgleichgewichte verändert werden. Dabei war es nicht immer so, dass
mich Accounting fasziniert hat. Ich habe mein Studium in VWL abgeschlossen und war mir sicher ich
würde nichts mehr mit Accounting zu tun haben. Während meines Doktorats habe ich jedoch meine
Faszination dafür entdeckt. Glücklicherweise sind in der Forschung Personen mit solch einem
Doppelprofil immer sehr willkommen.
Was kann Sie neben Ihrem Fachgebiet noch besonders begeistern?
Ganz klar die Sportfotografie. Mit diesem Hobby kann ich meine Leidenschaften für Sport und
Fotografie kombinieren. So durfte ich bereits einmal die Sportler an den Olympischen Spielen in Tokio
ablichten.
Wenn Sie in der Welt der Wirtschaft etwas verändern könnten, was wäre das und warum?
Das ist eine schwierige Frage. Ich denke ich würde die Ungleichheit zwischen Menschen angehen. Alle
sollten gleich behandelt werden. Dies hat natürlich nicht nur wirtschaftliche Auswirkungen, auch der
Spaltung der Gesellschaft kann man mit mehr Gleichheit entgegenwirken.
Welche Person würden Sie gerne kennenlernen und eine Diskussion führen?
Am liebsten mit Angela Merkel oder Barack Obama.
Wieso genau diese beiden Persönlichkeiten?
Beide überzeugen auch in schwierigen Situationen mit grosser Souveränität und haben sind Realisten.
Mit ihnen würde ich beispielsweise gerne darüber diskutieren, wie wir das Problem mit der
Ungleichheit in unserer Welt angehen könnten.
Nun kommen wir zu unserer Schnellfragerunde:
Basel ist für mich…?
Durch die Grenznähe eine sehr offene und tolerante Stadt.
Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant in Basel?
Der Teufelhof
Kaffee oder Tee?
Zurzeit Tee, auch wenn ich Kaffee sehr mag, sollte ich davon nicht zu viel trinken.
Elon Musk oder Mark Zuckerberg?
Weder noch
Hund oder Katze?
Katze
Zuerst Müesli oder Milch?
Natürlich Müesli, nur so sehe ich wieviel Milch ich wirklich brauche.